Rückblick

Es ist zwar schon ein Weilchen her, aber hier mein Weltwärtsbericht nach 6 Monaten Peru. (Ich habe ihn eben erst geschrieben, alle 3 Monate solltenw ir ein Bericht verfassen) 

 

2. Erfahrungsbericht Weltwärts

 

von Wiebke Mehler

 

Nun sind schon sechs Monate wie im Flug vergangen. Es ist schon Anfang Januar! Langsam kommen schon die Gedanken der Heimkehr. Noch vier Monate hören sich zwar ziemlich lange an, damit kann ich mich immer trösten, doch genauso weiß ich, dass die zweite Hälfte erfahrungsgemäß noch schneller herumgeht.

Zu meinem Leben hier in Cajamarca kann ich sagen, dass ich mich nach drei Monaten schon Pudelwohl gefühlt habe, doch erst nach fünf, sechs Monaten fühlt man sich wie zu Hause. Zu einem liegt das bestimmt daran, dass ich nun besser Spanisch reden kann, und ich mich deswegen weniger als Ausländerin fühle, zum anderem, weil ich weiß, was es für Regeln in meiner Familie gibt, was ich mir erlauben kann und was nicht, und zuletzt habe ich nun richtig gute Freunde in Cajamarca gefunden.

 

In den letzen drei Monaten hat sich im Zusammenleben mit meiner Familie viel geändert, ich fühle mich jetzt nun viel mehr als ein Mitglied der Familie. Früher machte ich mir immer viel zu viele Sorgen darum, ob ich womoglich irgendetwas falsch machen könnte. Diese Angst ist zwar nicht ganz verschwunden, doch wesentlich weniger als am Anfang.

Weiterhin fühle ich mich in meiner Familie sehr wohl, wobei es jedoch auch so ein oder anderen negativen Punkt gibt.

Zum Beispiel nervt mich immer mehr, dass ich nicht die selben Freiheiten wie in Deutschland habe und nicht einfach mal so einen Freitagabend gemütlich mit meinem Freund verbringen kann.

Meine Gastmutter und ich reden nie über solche Dinge, was wiederrum ab und zu ein etwas gespanteres Verhältnis zur Folge hat. (Aus meiner Sicht zumindest)

Ich könnte nicht zu meiner Gastmutter oder zu meinem Gastvater gehen, um über ein ernsthaftes persönliches Problem zu sprechen. Das finde ich etwas traurig. Doch ich glaube es ist schwierig eine enge Verbindung aufzubauen, wenn man nicht viel zu Hause ist.

Ich hätte gerne mehr Zeit, um sie mit meiner Familie zu verbringen, doch das ist leider kaum möglich. Unter der Woche sehen wir uns kurz zum Mittagessen, wobei meine Gastmutter erst nach Hause kommt, wenn ich schon wieder zum Arbeiten gehe. Am Abend versuche ich meistens zum Abendessen dazu sein, doch nicht immer sind alle da. Das heißt unter der Woche ist es durch meine Arbeit nicht möglich viel Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

Am Wochenende will ich nartürlich auch Zeit mit meinen Freunden verbringen und meinen Hobbies nachgehen. Natürlich gucke ich, dass ich nicht das ganze Wochenende außer Haus bin, und mit meiner Familie zu Mittagessen. Doch wir unternehmen so gut wie nie etwas zusammen, was ich sehr schade finde. Natürlich bin ich hier, um in erster Linie zu arbeiten, doch die Arbeit verbietet mir zum Teil ein nahes Verhältnis mit meiner Familie aufzubauen.

 

In meinem Projekt der “Esperanza” gefällt es mir zur Zeit sehr gut. Jetzt nach zwei Wochen Urlaub habe ich wieder neue Energie und Ideen, außerdem bringen die “Vacaciones Ùtiles” ein wenig Abwechslung. Ich arbeite nun mit einer konstanten Gruppe an Kindern, für die ich jeden Tag meine Klasse vorbereite. Mein anderer Workshop ( Basteln mit Müll) bereitet mir ebenfalls Freude.

Es ist nun viel einfacher mit den Kindern zu arbeiten, einfach weil ich mich sprachlich besser ausdrücken kann und weiß, wie ich mit den Kindern umzugehen habe. Ich habe viel gelernt in den vergangenen drei Monaten, ich habe eine Menge Erfahrungen gesammelt.

 

Abschließend kann ich sagen, dass ich mich in Peru sehr wohl fühle, und ich mich in diesem Augenblick zumindest, noch nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, nach Deutschland zurück- zukehrern.

 

 

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